#Weihnachten2018


Und wieder wurde es Weihnachten. Der Stern machte sich auf den Weg, um den Menschen zu zeigen, dass es Zeit geworden war. Zeit, sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Er schaute auf die Erde hinunter, und stellte mit großem Erstaunen fest, dass da gar nichts Friedliches und Fröhliches und Festliches zu finden war. Sicher – es glitzerte und glänzte in den Supermärkten, die Häuser blinkten nachts im Schein Tausender Lichterketten und Leuchtfiguren, in den Kaufhäusern dudelte „Last Christmas“, aber in den Menschen war es seltsam leer.

Sie sollten doch zur Ruhe kommen. Zeit miteinander verbringen. Einander Freude machen. Stattdessen: nur Hetzerei, Gezänk und verärgerte Worte.

„Christkind! Kannst du mal schauen, was da los ist, bitte? Hilf mir, wir müssen die Menschen zur Ruhe bringen.“ rief der Stern. Aber das Christkind antwortete nicht. Es zog seine Augenbrauen nach, drehte sich vorm Spiegel, schürzte die Lippen, und – Selfie! „Das poste ich gleich auf Insta.“

Irritiert wandte sich der Stern ab. Wenn das Christkind nicht helfen wollte, wie sollte es dann Weihnachten werden? Gut, da war ja auch noch der Weihnachtsmann. Hm, aber wo? Am Nordpol war gähnende Leere. Lange musste der Stern Ausschau halten, bevor er den alten Mann entdeckte – in einem Touristenclub auf den Malediven. „Weihnachtsmann, was ist los mit dir? Weihnachten kommt, du musst zum Nordpol!“ – „Zu kalt.“ brummte der Alte. „Zu langweilig. Hier steppt der Bär, ich hab All Inclusive gebucht, und kann fünf Mal am Tag essen, so viel ich will. So gefällt mir das. Und jeden Abend gibt’s eine tolle Show! Ich hab eine Weihnachts-App gemacht, das muss reichen.“

Kopfschüttelnd zog der Stern weiter. Die Rentiere vielleicht. Die mussten doch irgendwo sein. Und tatsächlich, da standen sie auch im Kreis. Beim Näherkommen hörte der Stern sie schon sprechen: „Du frisst noch Gras von der Weide? Hast du sie noch alle? Wer weiß, womit das gespritzt ist.“ – „Ich vertrage das ja auch nicht mehr, ich hab eine Pollenunverträglichkeit.“ – „Sind da auch sicher keine Raupen drin?“ – „Ich fresse nur mehr verblühte Blumen, die von selbst aufgegeben haben.“ Nein, von dieser Seite war wohl keine Hilfe zu erwarten.

Die Erzengel? Die wetteiferten neulich im Fitnessstudio, wer sich die eindrucksvolleren Muckis antrainieren konnte. Die Heiligen Drei Könige führten sowieso Krieg um ein Stückchen Wüste. Wer konnte da noch helfen?

Sein Blick fiel auf ein kleines Schaf. Es schaute ihn freundlich an, und er beschloss, dem Schaf sein Leid zu klagen. „Die Menschen sind nicht weihnachtlich. Und niemand will mir helfen – das Christkind nicht, der Weihnachtsmann nicht, die Rentiere sind mit ihrer Verdauung beschäftigt, und auch sonst ist niemand da. Wie soll denn Weihnachten stattfinden?“ jammerte er.

Das Schaf blickte interessiert. Dann blökte es: „Aber das ist doch ganz einfach.“

„Meinst du, Schaf.“ erwiderte der Stern, „einfach also. Na, du bist lustig.“

„Ja,“ sagte das Schaf, wackelte mit dem Schwänzchen und meinte: „Man muss nur wollen.“

Und dann blökte es laut, und viele andere Schafe eilten herbei, und alle begannen zu wollen, und sie wollten und wollten, und die Wolle fiel als dichter Schneefall auf die staunenden Menschen, bis sie in ihre Häuser eilten, und sie fiel weiterhin, bis der Strom ausfiel und die Türen verschlossen waren, und die Menschen Kerzen anzünden mussten, und dann begannen sie, miteinander zu reden und zu spielen und zu kuscheln, der Stern funkelte und leuchtete über dem Weiß, und dann – war Weihnachten.

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Eine Antwort zu #Weihnachten2018

  1. Jan schreibt:

    Hallo, du wolltest hier https://blog.soprani.at/2015/09/11/outlook-anhaenge-automatisch-speichern-ordnungmusssein/ schreiben, wie man über einen Firmenrechner bei Outlook in Regeln die option „ein Skipt ausführen“ auswählen kann. Diese wird nicht angezeigt. Version: outlook 2016

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